Lufthansa muss in Rom für Nordamerika-Konkurrenz sorgen (2024)

ITA-Einstieg

Vor 3 Tagen


ITA Airways Airbus A350-900, ©Airbus

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FRANKFURT - Lufthansa kann ihren Einflussbereich auf Rom erweitern. Die EU-Kommission will den Lufthansa-Einstieg bei ITA Airways in den nächsten Tagen formell freigeben - Lufthansa hat letzte Bedenken der Kartellbehörde mit einem Vorschlag zur Wettbewerbssicherung auf der Langstrecke entkräftet.

Frankfurt, München, Zürich, Wien, Brüssel - und bald Rom: Lufthansa steuert den Interkontverkehr noch 2024 über sechs Drehkreuze aus.

Die EU-Kommission will den Deal mit Italien zum Einstieg bei ITA Airways "bis Anfang nächster Woche" formell genehmigen, erfuhr aero.de aus Lufthansa-Kreisen. Stichtag für die Entscheidung ist der 4. Juli, wahrscheinlich werde Brüssel diese Frist aber "nicht bis zum letzten Tag" ausschöpfen.

Der Lufthansa-Landung in Rom ging ein turbulenter Anflug voraus. Ein Tauziehen zwischen Lufthansa, Italien und EU-Kommission um Kartellauflagen hielt die Branche über ein Jahr in Atem.

Zwei EU-Kommissare waren mit dem Fall betraut. Lufthansa-Chef Carsten Spohr soll in den letzten Wochen mehrfach persönlich zu Gesprächen nach Brüssel gereist sein. Italien zeigte Nerven - Regierungsvize Matteo Salvini ging die EU-Kommission hart an.

Bei Fusionskontrollen im Luftverkehr weht in Brüssel ein neuer Wind. "Wir stellen fest, dass einige Ausgleichsmaßnahmen nicht effektiv sind", hatte der damalige Stellvertreter von EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager, Didier Reynders, Ende 2023 in der "Financial Times" einen Politikwechsel angekündigt.

Den spürt nicht nur Lufthansa. Korean Air musste ebenfalls lange um eine EU-Freigabe ihrer Übernahme von Asiansa Airline bangen - und für EU-Strecken aus Südkorea, die aktuell überwiegend von Korean Air und Asiana Airlines bedient werden, schließlich einen Ersatz-Wettbewerber organisieren.

Die Rolle übernimmt die Gesellschaft Tway. Korean Air hat sich im Februar gegenüber der EU-Kommission verpflichtet, Tway beim Aufbau und Betrieb neuer Strecken von Seoul nach Paris, Barcelona, Rom und Frankfurt in den ersten Jahren unter die Arme zu greifen.

Konkurrenz für vier Nordamerika-Strecken

In ähnlicher Form muss Lufthansa jetzt einen neuen Wettbewerb nach Rom karren. Laut Insidern hat Lufthansa zugestimmt, einem Konkurrenten den Markteintritt auf Nonstop-Linien aus Rom nach Washington, Chicago, San Francisco und Toronto zu erleichtern.

Falls sich kein Interessent für diese Strecken findet, soll Lufthansa in Rom Slots an zwei Konkurrenten abtreten, die Umsteigeverbindungen zu diesen Zielen anbieten. Wahrscheinliche Abnehmer wären IAG und Air France-KLM. Im Gegenzug soll die EU-Kommission Lufthansa die Integration von ITA Airways in ein Verkehrsbündnis mit United Airlines und Air Canada erlauben.

© aero.de | Abb.: Lufthansa | 24.06.2024 10:14

Kommentare (2) Zur Startseite

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Beitrag vom 24.06.2024 - 13:22 Uhr

Kosmopolit

Es wird doch keiner in Rom einen Hub im direktverkehr nach Nordamerika aufmachen.

Macht überhaupt keinen Sinn. Wer soll das machen?

Wenn, dann muss die LH slots and Oneworld / Skyteam Airlines abgeben, als IAG oder AF-KLM.

Alles andere ist nonsense. Wer macht den Direktverbindungen nach Rom, wenn er dort kein Netzwerk hat?
V.a. fliegen die US Airlines ja ech schon nach Rom.

LH Großaktionär Kühne:

"Außerdem ist die Lufthansa etwa wegen der vielen Streiks sehr exponiert. Es gibt dort Licht und Schatten. Zum Beispiel hat die Lufthansa aus meiner Sicht zu viele Marken und einzelne Produkte, da findet man kaum mehr durch", sagte Kühne.

Und wahrscheinlich demnächst noch eine mehr. Spannend!


Mei, der Gurken Kühne vom HSV, was hat der da nicht alles von sich gegeben.

Ich glaube nicht das ITA ein Problem darstellt.

Man muss sich halt fragen ob die ganzen Marken und v.a. AOCs wirklich Sinn ergeben. Oder ob das nicht zuviel Overhead ist.
Aber wenn man sich das so überlegt:
Passage (LH) -> Citiline und City Airlines
Cargo (LCAG)
EW
EWE
Disco
Air Dolomiti
Germanwings ist ja wohl raus jetzt, oder?

Swiss
Edelweiss

AUA

Brussels

Dazu Sunexpress und Aerologic.

Und jetzt eben ITA.

Klar, sind viele Marken und viele AOCs.
Ist halt teile und herrsche.
Ob das wirklich effzient ist, weiss ich nicht, aber die Abgrenzung ist schon irgendwie nachzuvollziehen.

Man hat die eigentliche LH Mainline
mit ihren jetzt 3 Feedern, wobei CityLine wohl keine Zukunft hat und man mit City Airlines das neu macht, analog zu Germanwings und Eurowings.
Air Dolomiti wird könnte mit der ITA Übernahme auch eine veränderte Augabe bekommen.

Dazu hat man seinen eigenen LCC mit EW, der mit EWE nochmal ein AOC für die Basen ausserhalb Dtl. hat.
Disco macht die Warmwasserziele und Charter, nachdem es bei EW ja nicht geklappt hat.
Das ist natürlich irgendwie Doppelstruktur, weil die Abgrenzung EW, EWE und Disco so naja ist.
Wobei man hier auch sehen kann, das die LH hier einfach ihr Altgerät weiter nutzt, was gibt es besseres als die ganzen A333 im Konzern zur Disco zu schieben und die noch 10 Jahre zu fliegen?

Cargo hat man, dazu Aerologic als DHL joint venture, SUnexpress ebenso mit TK als Joint Venture.

Swiss und Edelweiss verdienen beide gut, wird man also eher ausbauen als ändern.

Brussels weiss ich nicht und AUA möbelt man gerade mit neuer Flotte auf.

Stellt sich also die Frage, macht das jetzt Sinn oder nicht?

Selbst Ryanair hat ja mittlerweile mehrere AOCs und ja, im Grunde machen alle das gleiche, nur würde es wirklich Sinn machen die Verwaltung z.B. in Wien und Brüssel einzusparen?
Ginge es da auch ohne overhead?

Beitrag vom 24.06.2024 - 10:42 Uhr

JordanPensionär

LH Großaktionär Kühne:

"Außerdem ist die Lufthansa etwa wegen der vielen Streiks sehr exponiert. Es gibt dort Licht und Schatten. Zum Beispiel hat die Lufthansa aus meiner Sicht zu viele Marken und einzelne Produkte, da findet man kaum mehr durch", sagte Kühne.

Und wahrscheinlich demnächst noch eine mehr. Spannend!

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