Russland-TV zeigt gefährliche Landkarte: Feuern Feinde des Westens bald Putins Raketen ab? (2024)

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Von: Fabian Hartmann

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Russlands kritisiert die westliche Erlaubnis an die Ukraine, zur Verteidigung Ziele in Russland anzugreifen. Erwägt Putin nun, Langstreckenraketen an russische Verbündete zu übergeben?

Moskau – Nach langem Zögern entschied sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) unlängst dazu, der Ukraine eine Genehmigung zu erteilen, westliche Waffen zur Verteidigung gegenüber Russland künftig auch bei Einsätzen gegen Ziele auf russischem Territorium einzusetzen. Damit folgte Scholz unter anderem dem Vorgehen der USA und weiterer Nato-Verbündeter, darunter etwa Frankreich.

Russlands Machthaber Wladimir Putin hatte jenen Schritt lautstark verurteilt und bezeichnete ihn als „Eskalation“ gegenüber Russland. Doch damit nicht genug. Nun folgen ihm die russischen Staatsmedien mit einer weiteren Ankündigung gegen Europa und die Nato. So berichtete der staatliche russische Fernsehsender Rossija 1 ausgehend von einer neu veröffentlichten Landkarte, dass Putin Langstreckenraketen an russische Verbündete abgeben könnte.

„Bereit Russlands Feinde anzugreifen“: Putins Staatsfernsehen nennt mögliche Raketen-Abnehmer

Demnach könnte Russland damit beginnen, „dieselben hochpräzisen Langstreckenraketen an jene Nationen zu liefern, die bereit sind, Russlands Feinde anzugreifen“, sagte die Moderatorin des Senders Rossija 1, Olga Skabejewa. Ihr zufolge bestehe der einzige Unterschied russischer Langstreckenwaffen zu solchen aus westlicher Produktion darin, „dass sie von besserer Qualität sind, da sie russisch sind“, betonte Skabejewa. Für eine Stationierung von Langstreckenraketen infrage kämen laut der Landkarte der russischen Staatsmedien folgende Verbündete: Mexiko, Nicaragua, Kuba, Venezuela, Serbien, Nordkorea, Jemen oder der Iran.

Russland-TV zeigt gefährliche Landkarte: Feuern Feinde des Westens bald Putins Raketen ab? (1)

Nachdem sie mehrere Länder auf der Landkarte im russischen Staatsfernsehen hervorgehoben hatte, deutete Skabejewa an, dass Moskau seine Langstreckenraketen unter anderem an die jemenitischen Huthi-Rebellen schicken könnte. Für eine Stationierung der Raketen kämen aber weitere Verbündete Russlands infrage. Übersetzt wurden Skabejewas Äußerungen in jener Fernsehsendung vom Projekt Russian Media Monitor, das von der US-amerikanisch-ukrainischen Journalistin Julia Davis geleitet wird.

Putin: Vorgehen des Westens könnte „sehr ernste Probleme“ nach sich ziehen

Bereits in der Vorwoche kritisierte Putin die Erlaubnis des Westens an die Ukraine, Ziele auf russischem Staatsgebiet zu seiner Verteidigung anzugreifen, überaus scharf. Im Rahmen des jährlichen internationalen Wirtschaftsforums in St. Petersburg betonte Russlands Machthaber vor ausländischen Reportern, ein derartiges Vorgehen des Westens könne zu „sehr ernsten Problemen“ führen, zitiert ihn die britische BBC.

Auch erklärte Putin bereits zu jenem Zeitpunkt, der Kreml würde wegen des jüngsten Schritts westlicher Verbündeter ebenfalls die Lieferung von Waffen aus russischer Produktion an andere Länder „erwägen“. „Wenn sie es für möglich halten, solche Waffen in die Kampfzone zu liefern, um unser Territorium anzugreifen und uns Probleme zu bereiten, warum haben wir dann nicht das Recht, Waffen desselben Typs in einige Regionen der Welt zu liefern, wo sie verwendet werden können, um sensible Einrichtungen der Länder anzugreifen, die dies mit Russland tun?“, fügte Putin hinzu.

Medwedew: USA und Verbündete sollen den „Einsatz russischer Waffen durch Dritte zu spüren bekommen“

Am Donnerstag meldete sich dann auch Russlands ehemaliger Präsident und gegenwärtiger stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates der Russischen Föderation, Dmitrij Medwedew, mit einer Drohung gegenüber dem Westen zu Wort. Auf dem Kurznachrichtendienst X (ehemals Twitter) schrieb er: „Gestern hat der russische Präsident erstmals die Möglichkeit eingeräumt, russische Waffen an Länder zu senden, die gegen die Verbündeten der Ukraine kämpfen.“ Mit anderen Worten seien das die Länder, die sich im Konflikt mit den USA oder den Nato-Staaten befinden.

„Jetzt sollen die USA und ihre Verbündeten die direkten Auswirkungen des Einsatzes russischer Waffen durch Dritte zu spüren bekommen“, fügte Dmitrij Medwedew hinzu. „Dies könnte jeder sein, der ‚Yankee-Land‘ als Feind betrachtet, unabhängig von seinen politischen Überzeugungen oder seiner internationalen Anerkennung“, fügte er in einem Kommentar hinzu, der von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Tass gemeldet wurde.

Putin plant zeitnahen Besuch in Nordkorea und Vietnam

Ob die Aussagen Putins und Medwedews auf tatsächlich konkrete Übergabepläne von Langstreckenraketen an Verbündete zurückgehen, oder vielmehr eine rhetorische Funktion gegenüber dem Westen bedeuten, bleibt abzuwarten. Unklar ist trotz der wiederholten Drohungen auch, an welche Verbündeten Russland einige seiner Langstreckenraketen konkret abgeben könnte.Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine Ende Februar 2022 hat Moskau einen Teil seiner taktischen Nuklearwaffen lediglich an einen seiner engsten Verbündeten geliefert: an Belarus.

Am Montag wurde bekannt, dass Russlands Machthaber gegenwärtig einen Besuch in Nordkorea sowie in Vietnam plant. Putins Besuch in Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang werde aktuell „aktiv vorbereitet“, bestätigte Russlands Botschafter inNordkorea, Alexander Matsegora, gegenüber der russischen Zeitung Wedomosti. Ein Beamter erklärte gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters, Putins Besuch in Vietnam sei für den 19. und 20. Juni geplant – offiziell bestätigt sei dieser aber noch nicht. Auch ein Termin für Putins Besuch in Nordkorea wurde bislang noch nicht genannt. (fh)

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